03. CRA-Kongress 2013 in Bielefeld
Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer,
liebe Besucherinnen, liebe Besucher,
auch für den 3. CRA-Kongress in Bielefeld hatten wir wieder ein Paket von verschiedenen Themen für Sie zusammensgestellt.
Insgesamt konnten 9 Workshops, mit einige der profiliertesten Suchttherapeuten als Referenten, besucht werden. Sie finden hier noch einmal die Hinweise zu den Workshops und die Videos.
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Vorträge 2013
Vortrag | Martin Driessen
»Reward-, Relief- und Gewohnheitstrinken:
Zur Differenzierung von Trinkmotiven in der Konsumanalyse«
Martin Driessen, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel, beleuchtet auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie 2013 in Bielefeld-Bethel auf dem Hintergrund eigener wissenschaftlicher Untersuchungen die Frage, wie Trinkmotive differenziert werden können. Die Unterscheidung zwischen positiver und negativer Verstärkung des Konsums sowie Gewohnheitskonsum steht dabei im Vordergrund.
Vortrag | Ralf Demmel
»Hirnorganische Schäden und Rauschmittelkonsum:
Über suchttherapeutische Zielperspektiven chronifizierter Klienten«
Ralf Demmel ist Diplom Psychologe und Privatdozent an der Uni Münster, profilierter Trainer im Motivational Interviewing und Therapeutischer Leiter des Heimathofes Homborn, einer Einrichtung für chronisch suchtkranke Koienten von Bethel.regional. Er erläutert auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie 2013 in Bielefeld-Bethel die Auswirkungen von Rauschmittelkonsum und den daraus folgenden hirnorganischen Schäden für Behandlungs- und Betreuungsprozesse chronifizierter Patienten.
Vortrag | Astrid Günther
»Wie Methadon Konsumwünsche und Perspektivensuche
verändert: Zur zielorientierten Psychotherapie mit Substituierten«
Auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie im März 2013 in Bielefeld ging es um die Anwendung des Community Reinforcement Approaches (CRA) bei schwierigen Personengruppen, in diesem Fall bei substituierten Klienten. Dr. Astrid Günther ist niedergelassene Psychiaterin und Psychotherapeutin aus Bielefeld und berichtet den Forschungsstand und ihre Erfahrungen über Psychotherapie mit diesen Klienten.
Vortrag | S. Golsabahi-Broclawski
»Andere Länder, andere Ziele?
Suchtbehandlung mit Migranten zwischen amerikanischem Positivismus und kultursensiblem Arbeiten«
Wer mit Suchtpatienten aus anderen Kulturen psychotherapeutisch arbeiten möchte, muss unterschiedliche Wertvorstellungen berücksichtigen. S. Golsabahi-Broclawski erklärt, wie sich Ziele verändern, wenn der kulturelle Kontext anders ist. Der Vortrag wurde gehalten auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie des VGP e.V. und des EvKB im März 2013 in Bielefeld-Bethel.
Vortrag | Andreas Jung
»Narzissten in der Suchttherapie:
Therapie(miss)erfolge mit kränkbaren Klienten«
Andreas Jung ist Leitender Psychologe der AHG Klinik in Münchwies. Auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie zum Thema Grenzen und Möglichkeiten des CRA Konzeptes referiert er über einen ressourcenorientierten Zugang zu Menschen mit narzisstischem Persönlichkeitsstil.
Vortrag | Ingo Schäfer
»Warum traumatisierte Menschen Rauschmittel konsumieren:
Das Selbstmedikationskonzept in der Behandlung süchtiger Opfer«
Ingo Schäfer vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und andere haben in ihren Forschungen gezeigt, dass sehr viele süchtige Menschen, vor allem Frauen, traumatisierende Lebenserfahrungen haben. Im Vortrag auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie im März 2013 referiert Schäfer über Selbstmedikation bei traumatisierten Patienten.
Vortrag | Hans-Ludwig Kröber
»Dissozialität und Rauschmittelkonsum.
Arbeiten mit Klienten, die (auch) verwerfliche Ziele verfolgen«
Hans-Ludwig Kröber, forensischer Gutachter aus Berlin, referiert auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie in Bielefeld über den Zusammenhang von Rauschmittelkonsum und Dissozialität. Dabei soll es auch darum gehen, mit welchen Zielen sich dissoziale suchtkranke Straftäter motivieren lassen, ihre Konsumgewohnheiten zu verändern.
Vortrag | Georg Kremer
»… und wenn einer einfach nicht will?«
Zu den Grenzen professioneller Motivationsarbeit mit süchtigen Klienten«
Traditionelle Suchtarbeit schreibt den eigenen Klienten das Behandlunsziel über das Abstinenzdogma vor. Georg Kremer, einer der Begründer des Motivational Interviewing in Deutschland, referiert auf dem 3. Kongress für gemeindeorientierte Suchttherapie über zieloffene Suchtbehandlung und über das Recht, weiter Suchtmittel nehmen zu wollen.
Workshops 2013
Workshop I | Sucht und Justiz
Übergänge vor und nach der Haft als Chance zur Veränderung für suchtkranke Straftäter
Suchtkranke Straftäter gehören nicht unbedingt zu den einfachsten Klienten der Suchthilfe. Wer erfolgreich mit suchtkranken Straftätern arbeiten möchte, braucht sicher auch ein Gespür für den richtigen Moment. Zudem zeigt die Erfahrung, dass neben Empathie und therapeutischem Engagement auch ein gewisses Maß an Kontrolle erforderlich ist, um in der Arbeit Klarheit und Verbindlichkeit herzustellen.
Eine besondere Herausforderung im Umgang mit Suchtkranken Straftätern ist der Übergang von der Haft in die Freiheit. Rudolf Baum, Leiter des Fachbereichs Sozialarbeit / Sozialpädagogik bei der Justizvollzugsschule Wuppertal (der Fachbereich berät das Justizministerium des Landes NRW bei der Fachaufsicht über die Sozialdienste in den JVA’en), wird in seinem Beitrag den Status quo des Übergangsmanagement für Suchtkranke Straftäter in NRW darstellen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Justiz und Suchthilfe erläutern.
Im Anschluss wird Markus Weinandt, Fachbereichsleiter und Bewährungshelfer am Landgericht in Gießen, über die "Elektronische Fußfessel" (EFF) in Hessen berichten, die im Rahmen einer Bewährungsweisung aber auch zur U-Haftvermeidung angewendet wird.
Die Unterschiedlichen Zielsetzungen im Vergleich zur "Elektronischen Aufenthaltsüberwachung" (EAÜ) im Rahmen der Führungsaufsicht, die seit dem 01.01.2012 gegeben ist und die eine ständige und lückenlose Überwachung gefährlicher Straftäter ermöglicht, werden dargestellt.
Die EFF stößt in NRW und anderen Bundesländern weiterhin auf viel Skepsis.
Die anschließende Diskussion soll ausloten, welche Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen auf dem Hintergrund der CRA-Philosophie für suchtkranke Straftäter in diesen Konstellationen entstehen können, um ein Leben ohne oder mit weniger Rauschmitteln attraktiver erscheinen zu lassen als das Leben im Rausch und mit suchtmittelinduzierten Straftaten.
Markus Weinandt - Gießen
Elektronische Fußfessel in der Bewährungshilfe: Kontrolle als Chance.
Präsentation als PDF zum Download
Rudolf Baum - Wuppertal
Übergangsmanagement aus der Haft als Kooperationsaufgabe für Justiz und Suchthilfe.
Workshop II | Sucht und tiergestützte Behandlung
Umgang mit Tieren als Sinnstiftung in der Arbeit mit Abhängigen
Seit langem ist bekannt, dass Tiere eine positive, fördernde und oftmals heilsame Wirkung insbesondere auf Menschen mit gesundheitlichen Störungen bzw. Einschränkungen haben. In vielen Bereichen der Humanmedizin liegen Daten vor, welche für die Wirksamkeit tiergestützter Interventionen sprechen.
Es kann angenommen werden, dass besonders Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen von tiergestützten Maßnahmen profitieren können, da sie aufgrund ihres Störungsbildes oftmals gravierende Einschränkungen des Sozialverhaltens zeigen und häufig in einem schwierigen sozialen Milieu leben. Entsprechend halten viele substanzabhängige Menschen selbst ein Tier.
Es erscheint wahrscheinlich, dass dieses ihnen Verlässlichkeit, Sicherheit und Geborgenheit bietet, welche in ihrem menschlichen Umfeld fehlen. Wichtige und effektive Voraussetzungen für den Einsatz von Tieren im therapeutischen Setting stellen die Beziehungsaspekte zwischen Mensch und Tier dar.
Die unmittelbar gefühlte Verbundenheit zum Tier und dessen unverfälschte analoge Kommunikation kann besonders für suchtkranke Menschen eine emotionale und soziale Unterstützung bedeuten, da es ihnen ggf. aufgrund ihrer Erkrankung nicht (mehr) oder nur eingeschränkt möglich ist, emotionale Nähe zu anderen Menschen zu entwickeln.
„…dass mir der Hund das Liebste ist…“
Welche Bedeutung der Umgang mit einem Hund für suchtkranke Klienten im Akutbereich einer Suchtabteilung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel hat, möchten wir im ersten Teil des Workshops anhand der Erfahrungen mit unserer Therapiebegleithündin „Lotta“ aufzeigen.
Praxisnah wollen wir mit den Teilnehmern gemeinsam erarbeiten, welche Voraussetzungen im Hinblick auf alle Beteiligten für die Durchführung tiergestützter Therapieangebote erfüllt sein sollten, welche positiven Wirkungseffekte hierbei zu erwarten sind und wie man diese ggf. evaluieren kann. „Lotta“ selbst wird uns bei dem Workshop tatkräftig unterstützen.
„…Vereinsamt, introvertiert, menschenscheu...“
Im zweiten Teil des Workshops stellen wir das „Gnadenhof – Projekt“, eine Kooperation zwischen dem Suchthilfebereich und dem Tierschutz, vor.
Menschen mit einer chronischen Suchterkrankung ziehen sich sehr oft zurück. Wir glauben einen Weg gefunden zu haben, wie die Bewohner unserer Einrichtung allmählich wieder Vertrauen fassen und Freude erleben dürfen: Auf einem Gnadenhof für Tiere.
In Godau - direkt am Plöner See, sind wir willkommen - Pferde, Hunde, Ponys, ein Ochse, Schaf und Esel, von den Kleintieren gar nicht zu reden.
"Über das Tier zurück zum Menschen!" Mit Hilfe tiergestützter Therapie suchterkrankten Menschen eine sinnvolle Aufgabe geben, verschüttete Ressourcen wiederentdecken, Nähe ohne Zurückweisung erfahren, Freude und Lachen, den Kreislauf des Lebens wiederentdecken…
Die Gruppe auf dem Gnadenhof ist noch ein Projekt, erfährt aber großes Interesse und Zustimmung, was bei allen Beteiligten die Hoffnung auf eine fest installierte Beschäftigung weckt!
Es gibt viel zu tun.
Corinna Delore
Kooperation zwischen Suchthilfe und Tierschutz: Chronisch suchtkranke Bewohner stationärer Hilfen als Unterstützer eines Gnadenhofes für alt gewordene Tiere.
Fachklinik Freudenholm-Ruhleben
Missionsweg 5
24306 Bösdorf bei Plön
Tel.: 0 45 22 - 789-0
E-Mail an Corinna Delore
Björn Zillmer und Sabine Urban - Bielefeld
Die Bedeutung des Hundes im Umgang mit suchtkranken Klienten am Beispiel eines Therapiehundes im Akutbereich einer Suchtabteilung der Versorgungspsychiatrie.
Präsentationen zum Download
S. Urban und B. Zillmer: Sucht und tiergestuetzte Behandlung >>
Definition: Tiergestützte Therapie >>
Heimtierhaltung – Chancen und Risiken für die Gesundheit >>
Workshop III | Sucht und Sport
Referent: Stephan Niggehoff - Bergisch-GladbachIm Workshop soll herausgearbeitet werden, welche Möglichkeiten die Bewegungs- und Sporttherapie besitzt, neue Anreize zu setzten den Suchtmittelkonsum zu reduzieren bzw. »clean« zu leben. Kann der Sport eine Alternative bieten für die es sich lohnt auf Drogen zu verzichten? Arbeit und Wohnung bilden in der Behandlung oft dominante Ziele, die aktive Gestaltung von Freizeit findet weniger Bedeutung. Am Beispiel Crossgolf soll eine Möglichkeit aufgezeigt werden im stationären, ambulanten und Freizeitsetting mit wenig Aufwand ein hohes Maß an Stimmungsverbesserung zu erzeugen. Auch der Übergang von Klinik zur Freizeit mittels Netzwerkarbeit von Vereinen findet im Workshop Berücksichtigung. Da der Workshop eine aktive Crossgolfeinheit im Freien beinhaltet wird um entsprechende Kleidung gebeten. Vorkenntnisse im Crossgolfspiel sind nicht erforderlich.
Stephan Niggehoff
Dipl. Sportlehrer/Sporttherapeut
Psychosomatische Klinik
Schlodderdicher Weg 23a
51469 Bergisch Gladbach
Tel.: 0 22 02 - 206 - 0
E-Mail an Stephan Niggehoff
Workshop iV | Sucht und Wohnen
Säufst du noch oder wohnst du schon? Referent: Joachim Jösch
Viele, gar die meisten der von der Wohnungslosenhilfe betreuten Menschen sind abhängigkeitskrank und/oder psychisch krank. Ihnen droht die materielle, geistige und körperliche Verelendung. Abhängigkeitskranke. Wohnungslose haben aufgrund ihrer Suchterkrankung kaum eine Chance, ihr Recht auf gesellschaftliche Teilhabe zu verwirklichen. Eine eigene Wohnung, selbstbestimmtes Wohnen gehören zu den erstrebenswertesten Zielen dieser Menschen für ein gutes, gesundes Leben. Im Fachkrankenhaus Vielbach wurden seit 1977 mehr als 4000 abhängigkeitskranke Patienten ohne Wohnung behandelt. Hier wird kein Patient nach regulärem Behandlungsende in die Wohnungslosigkeit entlassen. Der Klinik-Slogan "… viel mehr als Therapie" und die Aussicht auf eine eigene Wohnung lassen es vielen Betroffenen lohnenswert erscheinen, erstmals eine medizinische Rehabilitation ihrer Suchterkrankung zu wagen. Der Anreiz Wohnung, intensive medizinische und soziale Hilfen sowie die Integration verschiedener Tiere und vielfältiger naturgestützter Therapieelemente in die Behandlung erleichtern den mehrfach beeinträchtigten Patienten einen erfolgreichen Therapieabschluss. Danach unterstützt die Ambulante Integrationshilfe der Klinik im Rahmen der Eingliederungshilfe viele von ihnen dabei, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. In eigener Wohnung werden sie in allen relevanten Belangen unterstützt. Und bis zum Antritt einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit unterstützen sinnstiftende Arbeits- und Beschäftigungsprojekte Kommunikation und Solidarität mit anderen Betroffenen und somit Zufriedenheit und Abstinenz. In dem Vortrag geht es neben CRA vor, in und nach einer stationären medizinischen Sucht-Rehabilitation um Ursachen der Wohnungslosigkeit, Thesen zur Teilhabe von suchtkranken Menschen ohne Wohnung, Housing First sowie die Möglichkeiten eines persönlichen Budgets im Rahmen der Eingliederungshilfe für ehemals Wohnungslose.
Joachim Jösch
Leiter der Suchthilfe Rhein-Main
(u. a. Fachkrankenhaus Vielbach)
Nordhofener Str. 1
56244 Vielbach
Tel.: 0 26 26 - 97 83 - 0
E-Mail an Joachim Jösch
Workshop V | Sucht und Führerschein
Vorbereitung auf die MPU-Prüfung für veränderungsmotivierte Menschen mit Sucherkrankungen als Baustein der CRA-Philosophie am Beispiel Schwerin
Mobilität ist eines der zentralen Anliegen der modernen Gesellschaft und wird heute als Voraussetzung jeglicher persönlicher Freiheit aufgefasst.Damit ist sie ein wichtiger Baustein für Lebensqualität, besonders zur Aufrechterhaltung oder Erlangung beispielsweise eines Arbeitsplatzes oder zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in einem eher dünn besiedelten und ländlich strukturiertem Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern. Demnach kann auch genau die Wiedererlangung der Fahrtauglichkeit/ Fahrtüchtigkeit Motivator für eine Abstinenz sein. In diesem Symposium möchte ich Ihnen das Konzept der Klinik für Abhängigkeitserkrankungen der HELIOS-Kliniken Schwerin zur Vorbereitung auf eine MPU für Suchtkranke vorstellen, das 2009 nach Bekanntmachung der neuen Bestimmungen zu den Beurteilungskriterien - herausgegeben von der DGVP und der DGVM in der 2. Auflage, entstanden ist. Ich möchte versuchen, Ihnen zu zeigen, wie aus einer Idee ein Projekt wurde und wie bis heute der Gedanke von CRA Einzug gehalten hat.Es wird eine Bestandsaufnahme sein mit den Zahlen der ersten drei Jahre über Teilnahmequalität und -quantität, die untermauert werden kann durch einen Betroffenen, der sich bereit erklärt hat, uns als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. Es soll zukunftsorientiert Strategien aufzeigen, die Informationserweiterung auf verschiedenen Ebenen, Kommunikation und Vernetzung ermöglichen. Am Ende könnte eine „To do“ - Liste stehen, die wesentliche Schritte zusammenfasst, wie unabhängig von regionalen Verschiedenheiten eine bessere Integration unserer Patienten erreichbar sein könnte. Der Weg ist das Ziel, auch wenn er lang und holprig ist, aber wir haben den ersten Schritt getan und die nächsten werden folgen. Haben Sie Lust, uns ein Stück des Wegs zu begleiten und mit uns gemeinsam über den Straßenrand zu blicken? Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.Ich freue mich auf Sie! Dipl.-Med. Sybille Fuhrmann
Ltd. Oberärztin
Klinik für Abhängigkeitserkrankungen
Sybille Fuhrmann - Oberärztin
Karl Friedrich Flemming Klinik
Helios Kliniken Schwerin
Wismarsche Straße 393-397
19049 Schwerin
Tel.: 03 85 - 520-32 82
E-Mail an Sybille Fuhrmann
Workshop VI | CRA in der Jugendhilfe
Suchtkranke Kinder- und Jugendliche haben erst sehr spät einen Platz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) gefunden. Inzwischen haben die meisten KJP-Kliniken mit Pflichtversorgungsauftrag einen eigenen Suchtbereich. Die Entgiftung und Vermittlung in Entwöhnung stand anfangs sehr im Vordergrund. Inzwischen gibt es eine größere Offenheit auch für die vielen Kinder- und Jugendlichen, die hoch ambivalent oder sogar unmotiviert sind. Gerade das HALT-Projekt für "Komatrinker" hat Zugang verschafft zu einer Personengruppe, die vorher wenig erreicht wurde.
Im Gegensatz zu manchen sehr aufwendigen Projekten für Suchtkranke Kinder- und Jugendliche wie das MDFT, das auf dem letzten CRA Kongress in Schwerin vorgestellt wurde, lässt sich CRA bzw. ACRA niederschwelliger und stufenweise in den Versorgungsalltag der KJP implementieren.
In der Arbeit mit einer jugendlichen Klientel müssen die Handwerkszeuge des CRA an die Patienten angepasst werden, z.B. aufgrund der unterschiedlichen Ziele, und damit verbundenen positiven Verstärker der Jugendlichen im Gegensatz zu Erwachsenen, wie Schulabschluss, Wohnplatz oder das generelle Verhältnis zu den Eltern. Auf der Qualifizierten Entzugsstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie des LVR-Viersen wird bereits mit CRA gearbeitet und die einzelnen Handwerkszeuge in den Alltag integriert. Grundsätzlich ist es schwieriger bei Jugendlichen eine Behandlungseinsicht zu erzielen, da sich junge Patienten oft fremdmotiviert in die Qualifizierte Entzugsbehandlung begeben und die Eigenmotivation erst gefunden werden muss.
Im Anschluss berichtet Tim Emmrich, ausgebildeter CRA-Counseler und kinder- und jugendpsychiatrischer Oberarzt in einer Kinderklinik in Bielefeld, was Adolescent-CRA (ACRA) für den Versorgungsalltag bedeuten kann.
Anke Simon
LVR Klinik Viersen
Johannisstraße 70
41749 Viersen
Tel.: 0 21 62 - 96 31
E-Mail an Anke Simon
Präsentation als PDF zum Download
Tim Emmrich - Oberarzt
Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Grenzweg 10
33617 Bielefeld
Tel.: 05 21 - 772 7 80 50
E-Mail an Tim Emmrich
Workshop VII | CRA in der Schreibwerkstatt
Es gibt viele Menschen mit Suchtmittelproblemen, die ihre Lebenserfahrungen niedergeschrieben haben. Manchmal werden sie als »Rauschkünstler« beschrieben. Der Begriff reicht sicher zu kurz. Hans Fallada, dem der Vorabend unseres Kongresses am 13. März ab 19 Uhr gehört, ist einer der am meisten beeindruckenden unter ihnen.
Am Ende der Fallada-Lesung von Karsten Althöfer wollen wir gegen 20.15 Uhr dazu einladen, im Foyer vor dem Alten Speisesaal in Gilead IV noch etwas zu verweilen. Anwesende Autoren haben dann Gelegenheit, ihre Werke auszustellen und sich Interessenten zum Gespräch zu stellen.
Am Folgetag, also am 14. März von 14 bis 17 Uhr wollen wir uns in einem Workshop mit der Frage auseinanderstetzen, welche Bedeutung das Schreiben für Menschen hat, deren Leben wesentlich durch Rauschmittel bestimmt ist. Wir haben dafür Autoren eingeladen, die ihre Erfahrungen im Buch niedergeschrieben haben und die uns berichten werden, warum das wichtig für sie war.
Im Anschluss daran werden Karsten Althöfer und Herr Wehmeier von ihren Bemühungen berichten, in Ihrer Selbsthilfegruppe in Bielefeld eine Schreibwerkstatt einzurichten. Im zweiten Teil haben die Workshopteilnehmer Gelegenheit, eigene Schreiberfahrungen miteinander auszutauschen. Der Workshop soll Betroffene ermutigen, die eigene bewegte Geschichte aufzuschreiben, KollegInnen aus der Suchthilfe sollen angeregt werden, geschilderte Erfahrungen aufzugreifen und eigene Klienten zum Schreiben zu motivieren.
Karsten Althöfer
Vorleser
Wittekindstr. 44
33615 Bielefeld
Klaus Wehmeier
Selbsthilfegruppe Lichtblick e.V.
Gemeindehaus der ev. luth. Matthäusgemeinde
Am Brodhagen 36
33613 Bielefeld
Präsentationen als PDF zum Download
K. Wehmeier: Buchempfehlungen zum Thema »Suchtliteratur« >>
K. Wehmeier: Abstract zum Workshop »Schreibtherapie und CRA«